KATZENFAMILIE IN NOT: DIESE SCHRITTE SIND JETZT WICHTIG

Tierschutzvereine geben Tipps

Katzenfamilie in Not: Diese Schritte sind jetzt wichtig

Eine Katze bringt ihre Jungen in den Kellerschächten eines Wohnhauses zur Welt. Dessen Bewohner sind völlig überrascht und versuchen der Katzenfamilie zu helfen. Wie, dazu geben Tierschutzvereine Tipps. Damit Tiere aber gar nicht erst in eine solche Notlage geraten, gilt im Kreis Unna die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen.

Bönen – In den Kellerschächten eines Wohnhauses in Bönen hat eine Katze jetzt fünf Junge zur Welt gebracht. Warum sich das Tier ausgerechnet die Schächte eines fremden Hauses am Haarenweg als Geburtsort ausgesucht hat, und ob sie dafür von zu Hause fortgelaufen ist, ist nicht bekannt. Da es sich augenscheinlich um eine wertvolle Rassekatze handelt, vermutlich eine Britisch Kurzhaar, liegt aber nahe, dass sie eigentlich keine Streunerin ist. Die Familie, die die Mutter und ihre Neugeborenen bei sich entdeckt hat, stand dennoch plötzlich vor der Verantwortung, sich um die hilfsbedürftige Katzenfamilie zu kümmern.

Der Anruf beim Ordnungsamt war dabei durchaus sinnvoll, heißt es aus dem Rathaus. Welche Schritte jemand ansonsten unternehmen sollte, der eine Katze mit Jungen bei sich entdeckt, dazu geben die Tierschutzvereine Hinweise:

Situation beobachten

Der Finder sollt sich vorsichtig der Katze und ihrem Nachwuchs nähern, ohne sie zu erschrecken. Dabei sollte er genau beobachten, wie die Katze reagiert und ob sie aggressiv oder ängstlich wirkt.

Abstand halten

Die Katze sollte Zeit bekommen, um die fremden Menschen zu beobachten und sich an ihre Anwesenheit zu gewöhnen. Plötzliche Bewegungen oder laute Geräusche sollten dabei vermieden werden. Geduld ist das oberste Gebot.

Zustand prüfen

Die Kitten sollten genau angeschaut werden, ob sie Anzeichen von Verletzungen oder Krankheiten aufweisen.

Profis kontaktieren

Ein örtlicher Tierschutzverein oder Tierarzt sollte über die Situation informiert werden. Die Experten können Tipps zum richtigen Umgang geben oder die Findlinge gegebenenfalls abholen und helfen.

Futter und Wasser

Falls die Katzenmutter zutraulich genug ist, kann ihr etwas Futter und Wasser angeboten werden. Dabei sollte jedoch weiter Abstand gehalten werden, sofern sich die Katze nicht von selbst nähert.

Stress minimieren

Andere Tiere und Menschen sollten von der Katze und ihren Babys ferngehalten werden, um den Stress zu minimieren.

Auf Hilfe warten

Professionelle Hilfe von Tierschützern oder Tierärzten ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass die Tiere die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Bis diese eintreffen, sollte die Katzenfamilie im Auge behalten werden. Dabei sollten die Tiere möglichst dort bleiben, wo sie gefunden wurden. Es sei denn, die Fachleute empfehlen, sie an einen anderen Ort zu bringen, etwa um sie vor extremer Kälte oder Nässe zu schützen.

Kastrationspflicht im Kreis Unna

Die Gemeindeverwaltung weist in diesem Zusammenhang aber auch noch auf die seit 2018 im Kreis Unna geltende Kastrationspflicht hin.

Diese Verordnung regelt, dass Katzenhalter im Kreis keine fortpflanzungsfähigen Tiere draußen frei herum laufen lassen dürfen – weder absichtlich noch fahrlässig. Das heißt, sollten die Katzen freien Auslauf bekommen, müssen sie zuvor kastriert beziehungsweise sterilisiert werden. Damit soll eben genau so eine Notlage, wie sie jetzt gegeben war, vermieden werden. Zudem soll die Zahl der streunenden Katzen verringert werden, die sich dann wiederum unkontrolliert vermehren können. Nicht selten wird ungewollter Nachwuchs von den Haltern der Muttertiere nämlich einfach ausgesetzt und damit unnötig Tierleid verursacht. Deshalb hat der Kreistag bereits 2017 die entsprechende Regelung verabschiedet. Sollten die Besitzer ihre unkastrierte Katze dennoch vor die Tür lassen, handeln sie somit ordnungswidrig. Und das kann mit einem Bußgeld bis zu 1000 Euro bestraft werden.

Eine Kastrationspflicht für frei laufende Katzen gilt inzwischen in über 1000 Städten und Gemeinden bundesweit. Eine einheitliche Regelung für ganz Deutschland wird derzeit diskutiert.

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